Vielleicht wurden Sie von Ihren Kunden oder Geschäftspartnern wie Lieferanten und Hersteller bereits auf das Thema BMEcat angesprochen. Egal ob Sie BMEcat erstellen, umwandeln, importieren oder exportieren wollen – hier sind Sie richtig.
Doch was ist BMEcat und wofür wird er verwendet? Und was sind die Vorteile, die durch seinen Einsatz entstehen?
In diesem Beitrag erklären wir Ihnen alles, was Sie für den Einsatz in Ihrem Unternehmen wissen müssen.
Was ist BMEcat?
Beginnen wir mit der Definition. BMEcat definiert ein Datenformat für den elektronischen Austausch von Produkt- bzw. Artikeldaten. Im Grunde könnte man es als elektronischen Produktkatalog bezeichnen, mit dem Sie alle wichtigen Daten von Artikeln in einer Datei zusammengefasst übermitteln oder empfangen können.
Das genutzte Datenformat ist hier XML. Der BMEcat-Standard definiert hier wie die XML-Datei aufgebaut sein muss und darf. Das heißt, er gibt vor welche Elemente unter welchem Namen (XML-Elemente bzw. XML-Tags) und an welcher Position verwendet werden. Bei einigen Elementen, wie z.B. Einheiten, gibt der BMEcat erlaubte Werte vor. Am Beispiel der Bestelleinheiten (z.B. C62 = Stück) stellt dies eine neutrale Darstellung auf Basis der ISO-Werte dar, um einen Import in jedes System zu ermöglichen.
Generell soll das vorgegebene Schema (Aufbau der XML-Datei) einen einheitlichen Datenaustausch zwischen Ersteller und Empfänger gewährleisten.
Welche Daten sind im BMEcat enthalten?
Die genaue Übersicht bzw. Dokumentation finden Sie auf der Seite des BME e.V..
Grundsätzlich enthalten sind folgende Bereiche:
- Katalog-Informationen
- Kategorisierung
- Basis-Informationen (Artikelnummer, EAN, Bezeichnung, Langbeschreibung, …)
- Bestell-Informationen (Einheit, Mindestmenge, Bestellintervall, …)
- Preise (UVP, Kundennettopreis, Listenpreis)
- Multimedia-Informationen (Bilder, Dokumente, … als Verweis)
- Merkmale (z.B. technische Merkmale, ETIM, eCl@ss)
- Referenzen (Up-, Down- und Cross-Selling: z.B. Zubehör, Ähnliche Artikel, …)
- Artikel-Kategorien-Zuweisung
Zusätzlich zu den oben angeführten Elementen gibt es im BMEcat auch die Möglichkeit so genannte USER-DEFINED-EXTENSIONS (benutzerdefinierte Erweiterungen) anzuführen. Hierbei gilt jedoch, dass dies stets mit dem Empfänger abgeklärt werden muss, da eine automatische Verarbeitung dieser nicht gewährleistet ist.
Standards wie z.B. ETIM geben aber mitunter in Ihren Leitfäden auch vor, welche USER-DEFINED-EXTENSIONS in einem BMEcat verwendet werden dürfen bzw. wie diese auszusehen haben.
Wieso BMEcat? Was sind die Vorteile?
Speziell im Großhandel und bei Einkaufsverbänden hat sich BMEcat als Standard gut etabliert.
Durch die vorgegebene und einheitliche Struktur ermöglicht er eine kurze Implementierungszeit. Da er auf einer XML-Datei basiert können grundsätzliche Datenübertragungsmöglichkeiten für Dateien genutzt werden – z.B. SFTP/FTP, E-Mail.
Danke des einheitlichen Standards haben „Ersteller“ die Möglichkeit allen Ihren Kunden eine gemeinsame Datenbasis zur Verfügung stellen, um Produktdaten auszutauschen, ohne dass größere Adaptierungen am System vorgenommen werden müssen.
Für „Empfänger“, z.B. Händler, bietet sich hier die Gelegenheit von mehreren Lieferanten eine von der Struktur her gleiche Datenbasis zu erhalten. Das bedeutet, dass der Aufwand einer eigenen Schnittstelle pro Lieferant entfällt bzw. entfallen kann.
BMEcat erstellen, umwandeln, importieren – Wie?
Wie geht man mit dem Datenformat BMEcat um? Speziell dann, wenn das aktuelle System keine Möglichkeit zur Erstellung, Umwandlung, Import oder Export ermöglicht?
Wenn Sie diesen Beitrag lesen, wird das Thema BMEcat vermutlich neu für Sie sein bzw. Ihr System bietet – zumindest aktuell – keine Möglichkeit damit zu arbeiten.
In diesem Fall haben Sie die folgenden Möglichkeiten um Ihre Systemlandschaft „nachzurüsten“:
- Einführung eines PIM-Systems (dieses sollte natürlich für BMEcat kompatibel)
- Tools zur Erstellung und Umwandlung von BMEcat
- Managed Services zur Erstellung, Umwandlung sowie Import und Export von BMEcat
Fazit / Zusammenfassung
BMEcat bietet eine ausgezeichnete Möglichkeit um Produktdaten in einer standardisierten Form auszutauschen. Egal ob Sie Hersteller, Lieferant oder Händler sind, können Sie davon profitieren Produktkataloge ohne lange Implementierungszeiten mit Ihren Geschäftspartnern auszutauschen. Mit den richtigen Tools – PIM oder Managed Services – können Sie die Pflege bzw. den Datenaustausch Ihres Artikelstamms mit Ihren Partnern weitestgehend automatisieren und vor allem digitalisieren.
Der Einsatz von BMEcat in Ihrem Unternehmen kann Ihnen viel Arbeit bei der manuellen Aufbereitung von Artikeldaten abnehmen. Egal ob Sie die Daten bereitstellen oder erhalten.
Alexander Stuparek | CEO – excodata GmbH